Dass kurze Auszeiten wichtig sind, lernen wir schon in der Grundschule. Nach jeder Lektion erfolgt stets eine kurze Unterbrechung. Der Wert dieser Pausen geht im Arbeitsalltag leider nur zu gern vergessen. Anstelle von Pausen, planen wir noch mehr To Dos oder Meetings in unseren Tagesablauf. Stress, Termindruck und Durcharbeiten ohne Unterbrechung scheint für viele als Indikator für Produktivität zu stehen. Verschärft wird dieses Problem, wenn es auf allen Ebenen im Unternehmen so vorgelebt wird.
Dass hier ein Umdenken gefragt ist, zeigen verschiedene Studien. Für mehr und produktivere Leistungen ist die richtige Balance zwischen Arbeitszeit und Erholung wichtig. Weshalb dem so ist, wie das geht und was die Firmenkultur und ihre Führung damit zu tun haben, das gibt es hier zu lesen.
Mikro-Pausen sind wichtig für Kopf und Körper
Studien legen nahe, dass Mikro-Pausen, einen positiven Einfluss auf das Wohlbefinden und das Belastungsempfinden haben (Kim et al., 2018; Zachar et al, 2014). Es geht bei den kurzen Unterbrechungen nicht um die maximale Erholung, sondern viel mehr um die Reduktion von Überlastung. Der Mix aus fokussiertem Arbeiten und bewussten Mini-Pausen kann dazu beitragen, weniger Stress wahrzunehmen, die Leistung zu steigern, Emotionen besser zu regulieren und arbeitsbezogene Fehler zu reduzieren. Das verbessert nicht nur die Performance des Individuums, sondern des gesamten Teams.
Mikro-Pausen haben eine Wirkung, die über das mentale Wohlbefinden herausgeht. Sie fördern auch die körperliche Gesundheit, insbesondere dann, wenn es aktive Minibreaks sind. Eine Studie von Balci und Aghazadeh (2004) zeigt, dass kurze Bewegungsübungen während der Arbeit die Belastung auf Kopf und Körper bei computerbezogenen Tätigkeiten signifikant reduzieren konnten. Eine kluge Kombination von kurzen Dehnübungen, dem Hören des Lieblingslieds oder einem kleinen Plausch mit Kollegen und Kolleginnen kann somit nicht nur die Seele, sondern auch den Körper erfrischen.
Empfehlungen für die Integration von Mikro-Pausen im Büro
Angesichts dieser positiven Effekte empfehlen Expert:innen, Mikro-Pausen bewusst in den Büroalltag zu integrieren. Auf den ersten Blick scheint dies einfach, denn diese Pausen dauern nur ein paar Sekunden bis hin zu wenigen Minuten. Es sind freiwillige Unterbrechungen im Arbeitsfluss, die individuell in den Arbeitsalltag integriert werden können. Im Idealfall werden sie nach erledigten Arbeitspaketen durchgeführt. Die Art und Weise der kurzen Auszeit kann unterschiedlich gestaltet werden. Es werden generell vier Formen unterschieden: sozial anregende, kognitiv stimulierende, entspannende oder aktivierende Pausen (in Anlehnung an Kim et al., 2018).
Die Verantwortung der Führung
Das Image von Pausen besserte sich in den letzten Jahren, aber es ist noch Luft nach oben vorhanden. Gerade in den Führungsetagen und in Phasen von viel Druck geht vergessen, dass unser Körper immer wieder den Ausgleich von Belastung und Erholung sucht. Je stressiger der Alltag, umso wichtiger sind die Inseln für kurze, aber wirkungsvolle Auszeiten für Körper und Geist. Nur so ist es möglich, über längere Phasen auf hohem Niveau zu handeln, zu entscheiden und zu kombinieren. Unternehmen sollten daher ihre Mitarbeitenden über die Bedeutung von Kurzpausen informieren und sicherstellen, dass Pausen nicht als Produktivitätsminderung in Verruf geraten. Es empfiehlt sich, spezielle Zonen einzurichten, die für die jeweiligen Erholungsformen Raum schaffen. Es braucht Lösungen für:
- Entspannende Aktivitäten wie Meditation, Musikhören oder sanfte Dehnungsübungen
- Soziale Formen wie die Plauderei im Team oder eine Gruppenaktivität
- Kognitive Aktivierung mit freiem Zugang zu Büchern, Magazinen und dem Internet
- Aktive Pausen mit Tools wie der MoveBox, geführte Bewegungspausen oder Übungsvorlagen
Ideen und Inspirationen für eine optimale Pausengestaltung gibt es in unserer Digital Vitality Week oder in einem Beratungsgespräch mit unseren Expert:innen.
Quellen:
Balci, R., & Aghazadeh, F. (2004). Effects of exercise breaks on performance, muscular load, and perceived discomfort in data entry and cognitive tasks. Computers & Industrial Engineering
Kim, S., Park, Y., & Headrick, L. (2018). Daily micro-breaks and job performance: General work engagement as a cross-level moderator. Journal of Applied Psychology, 103(7), 772–786. https://doi.org/10.1037/apl0000308
Zacher, H., Brailsford, H. A., & Parker, S. L. (2014). Micro-breaks matter: A diary study on the effects of energy management strategies on occupational well-being. Journal of Vocational Behavior, 85(3), 287–297. https://doi.org/10.1016/j.jvb.2014.08.005
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