Ergonomie am Arbeitsplatz – Viel mehr als nur Stehpult oder Sitzball (Teil 2)

Dass es bei einem ergonomischen Arbeitsplatz um mehr als nur gesundes Sitzen geht, haben wir schon im ersten Teil erwähnt. Nun kommen noch die Tipps 3 bis 5 für einen «artgerechteren» Arbeitsplatz.


Tipp 3: Digital, aber optimal!

Bildschirm, Tastatur und Maus sind aus dem modernen Arbeitsalltag nicht wegzudenken. Daher ist es besonders wichtig, richtig mit ihnen umzugehen, um Verletzungen wie den Mausarm oder Tennisellenbogen zu vermeiden.

  • Achte darauf, dass dein Monitor auf Augenhöhe positioniert ist. Wenn das nicht der Fall ist, belastet das ständige Herabschauen deine Nackenmuskulatur und deine Augen. Ein höhenverstellbarer Schreibtisch oder ein Monitorständer können hier Abhilfe schaffen. Wenn du mit einem Laptop arbeitest, solltest du einen zusätzlichen Bildschirm oder eine externe Tastatur verwenden.
  • Richte deine Tastatur so ein, dass deine Handgelenke möglichst gerade sind. Wenn sich deine Handgelenke ständig nach oben beugen, werden deine Unterarme unnötig belastet, was zu Entzündungen oder Verhärtungen führen kann.
  • Finde eine Maus, die optimal zu deiner Hand passt. Probiere ruhig verschiedene Modelle aus, bis du die passende Maus gefunden hast.

Tipp 4: Gestalte deine Umgebung und deinen Arbeitsplatz attraktiv!

Natürlich hat jeder individuelle Vorlieben, was Design und Ordnung angeht. Dennoch gibt es einige grundlegende Prinzipien für die Arbeitsplatzorganisation, die beachtet werden sollten um die mentale Belastung zu reduzieren.

  • Achte darauf, dass die Raumtemperatur weder zu hoch noch zu niedrig ist, um angenehm arbeiten zu können. Wenn du dein Büro mit anderen Personen teilst, stimmt euch bezüglich der idealen Raumtemperatur ab. Manchmal reicht schon ein Platztausch oder das Anpassen der Kleidung, um das Wohlbefinden zu verbessern.
  • Stelle sicher, dass häufig verwendete Gegenstände griffbereit und leicht erreichbar sind.
  • Dein Schreibtisch sollte zwar Ausdruck deiner Persönlichkeit sein, aber das bedeutet nicht, dass Unordnung förderlich für das Wohlbefinden am Arbeitsplatz ist. Zu viel Unordnung, große Papierstapel oder ein Durcheinander von Notizen lenken unnötig ab.
  • Eine willkommene Ablenkung ist ein Bild oder ein Gegenstand, der an einen schönen Moment erinnert. Wenn du in einer stressigen Situation kurz Energie tanken möchtest, kannst du auf diese Erinnerungsstücke zurückgreifen. Allein der Gedanke an etwas Schönes führt dazu, dass unser Nervensystem zur Ruhe kommt und Glückshormone ausgeschüttet werden.

Tipp 5: Kurze Pausen wirken Wunder!

Das ist sicherlich keine bahnbrechende Neuigkeit, aber dennoch wichtig, dass Pausen in den Arbeitsalltag integriert werden. Dabei geht es nicht nur um die Anzahl der Minuten, sondern vor allem um den Inhalt und die Qualität der Pausen. In diesem Video findest du einige Ideen, wie du deinen Kopf, deine Gedanken und deinen Körper den ganzen Tag über frisch halten kannst:

  • Entspanne deine Augen: Der Bildschirm, das viele Lesen und die ständige Nähe zum Arbeitsplatz belasten die Augen. Eine Möglichkeit zur Erholung ist das Fixieren eines nahen und fernen Gegenstands abwechselnd. Wiederhole diese Übung 10 bis 20 Mal. Wenn du weitere Entspannungsübungen für die Augen suchst, mach die Übungen in diesem Video mit.
  • Dehne deine verspannte Nackenmuskulatur: Neige deinen Kopf zur linken und rechten Schulter und halte die Dehnung für einige Sekunden. Anschließend kannst du deinen Kopf so weit wie möglich nach links und rechts drehen.
  • Bewege deine Wirbelsäule in alle Richtungen: Neige deinen Oberkörper zur Seite, drehe dich nach links und rechts und beuge deinen Rücken nach vorne und hinten.
  • Aktiviere deine Hirnzellen mit Koordinationsübungen: Stehe für einige Sekunden auf einem Bein. Kleine Übungen wie das Kreisen mit der linken Hand und das Zeichnen eines Vierecks mit der rechten Hand können ebenfalls wirkungsvoll sein.
  • Zu guter Letzt ist es nie verkehrt, einen kurzen Moment an die frische Luft zu gehen und ein paar Meter zu spazieren.

Wenn du diese fünf Aspekte berücksichtigst, trägst du bereits einen großen Teil dazu bei, deinen Arbeitsalltag im Büro angenehmer zu gestalten. Nun bleibt nur noch eines zu sagen: Setze es um!


Autor: Niklaus Jud

Quellenangaben

Bilddateien von Canva

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