Nur damit es klar ist: Sport und Bewegung lösen nicht alle deine Probleme! Es wäre zu schön, wenn die Joggingrunde am Abend, die Yoga Session am Morgen oder die Wanderung am Wochenende alle Probleme aus der Welt schaffen würden. Weshalb sich Bewegung und Sport für die Stresstoleranz, die Krisensicherheit und die Stärkung der seelischen Widerstandsfähigkeit dennoch lohnen, erklären wir dir hier.
Dein Schutzschild in schwierigen Situationen
Resilienz ist die Fähigkeit, mit Rückschlägen, Enttäuschungen, Krisenzeiten und Herausforderungen konstruktiv umzugehen. Resiliente Personen haben nicht keine Probleme im Leben, sie gehen einfach anders mit ihnen um. Sie haben die persönliche Widerstandsfähigkeit aufgebaut, um die Herausforderungen des Lebens anzunehmen, sie zu meistern und als Wachstumschance zu nutzen. Zwischen diesen Fähigkeiten und regelmässiger körperlicher Aktivität besteht ein enger Zusammenhang. Wer regelmässig körperlich aktiv ist, stärkt neben seiner physischen Gesundheit auch sein seelisches Immunsystem. Natürlich ist jede Form von Bewegung bereits hilfreich, die unten aufgeführten Effekte treten allerdings vor allem dann auf, wenn ein Minimum an subjektiver Intensität und Herausforderung gegeben ist.
Der Hormoncocktail
Dein Körper produziert Stresshormone um in fordernden Situationen leistungsfähig, fokussiert und aktiviert zu sein. Der Abbau dieser Hormone funktioniert am besten durch körperliche Aktivität. Zudem werden im Körper bei sportlichen Aktivitäten Endorphine freigesetzt, die als natürliche Stresslinderer wirken und für ein gesteigertes allgemeines Wohlbefinden sorgen. So hilft Bewegung beim Abbau von Stresshormonen sowie dem Aufbau von Glückshormonen. Beides ist notwendig, um mit Schwierigkeiten gelassener umzugehen.
Der Umgang mit Erfolg und Niederlage
Ziele setzen, die eigenen Grenzen richtig einschätzen und sie erfolgreich verschieben, sind Aspekte, die zu körperlichen Aktivitäten sowie zum Berufsleben gehören. Diese Parallelen können helfen, die Erfolgs- und Kompetenzerlebnisse aus dem Sport auch in das Setting Berufs- und Privatleben zu übertragen. Nicht nur bei Erfolgen hilft uns die Erfahrung aus dem Sport, auch der Umgang und die Analyse von Misserfolgen ist ein wichtiger Bestandteil in der sportlichen sowie beruflichen Karriere.
Die Selbstwirksamkeit
Durch das Setzen und Erreichen von sportlichen Zielen können Menschen ihre Selbstwirksamkeit stärken. Das heisst konkret, dass wir lernen, dass wir Ziele durch Beharrlichkeit, etwas Mut, systematischem Training und Willenskraft erreichen können, dann ist unser Gehirn auch für andere Situationen darauf programmiert. Diese gesteigerte Selbstkompetenz trägt dazu bei, Herausforderungen im täglichen Leben besser zu bewältigen. Damit das Selbstvertrauen, der Selbstwert und der Glaube an die eigenen Handlungskompetenzen tatsächlich gestärkt werden, ist natürlich wichtig, dass wir Ziele und Herausforderungen sinnvoll wählen. Diese ermöglicht Erfolgserlebnisse und eine sinnvolle Analyse der Misserfolge.
Die Soziale Sicherheit
Intakte Beziehungen, ein unterstützendes Umfeld und persönliche Kommunikationsfähigkeiten gehören zu den wichtigsten Ressourcen bei der Bewältigung belastender Situationen. Diese sozialen Aspekte werden offensichtlich im Training von Teamsportarten gefördert. Es braucht allerdings nicht zwingend eine Aktivität im Team, um diesen Bereich positiv zu beeinflussen. Die Joggingrunde mit Mitarbeitenden, die Unterhaltung im Fitnesskurs oder der gemeinsame Ausflug in die Berge unterstützen das Gefühl der Zugehörigkeit sowie den Aufbau von Beziehungen. Dies gibt uns ein soziales Auffangnetz, das uns in schwierigen Zeiten emotional stabilisiert und uns ein Gefühl von Sicherheit vermittelt, weil wir nicht allein sind.
Der gesunde Körper
Neben den mentalen und sozialen Vorteilen muss auch der offensichtlichste Benefit besprochen werden: Die Steigerung der körperlichen Gesundheit. Eine gute Gesundheit stärkt die Resilienz in mehrfacher Hinsicht, denn ein gesunder Körper wird nicht zum zusätzlichen Belastungsfaktor. Schmerzen, verminderte Leistungsfähigkeit oder Sorgen um die persönliche Gesundheit sind bereits ein Belastungsfaktor, der Ressourcen braucht. Wer regelmässig aktiv ist, beugt dieser Gefahr vor. Gesunde Menschen fühlen sich robuster, widerstandsfähiger und wohler in ihrer Haut. Personen, die sich regelmässig bewegen, haben zudem ein stärkeres Immunsystem, schlafen besser und haben weniger allgemeine Beschwerden. Zudem sind die körperlichen Vorgänge im Sport wie erhöhte Durchblutung, gesteigerte Herzfrequenz oder angespannte Muskulatur genau das, was auch in Stresssituationen auftaucht. Dies bedeutet, dass unser Kopf und unser Körper die physischen Auswirkungen von Stress bereits kennt und besser mit diesen umgehen kann.
Es ist ein ganzheitlicher Ansatz gefragt
Insgesamt spricht alles dafür, dass wir körperliche Aktivität und Sport mit einbeziehen sollten, wenn es um mehr Resilienz geht. Insbesondere im Sinne einer ganzheitlichen Betrachtung macht dies Sinn. Nicht umsonst heisst es «Mens sana in corpore sana».