Auf diese Frage wird wohl kaum jemand mit einem eindeutigen Nein antworten. «Ab und zu» oder «Eigentlich immer» wird wohl deutlich häufiger fallen. Wieso dass unser Nacken- und Schulterbereich zu Verspannungen neigt und was dagegen helfen kann, zeigen wir dir in diesem Beitrag.
Wieso entstehen Verhärtungen?
Der Nacken und die Schultern bestehen aus vielen Nerven, Muskeln und beweglichen Elementen. Langes Verharren in derselben Position, einseitige Belastungen oder eine schlechte Haltung führen zu Überbelastungen. Am Ende fühlt sich die gesamte Region statt flexibel und geschmeidig eher wie ein grosser, schmerzhafter und verhärteter Klumpen an. Die Verspannungen sind das Resultat der Reaktion unseres Nerv-Muskelsystem auf:
- zu wenig Bewegung
- zu viel Bewegung
- falsche Belastung
- einseitige Haltung
Zu den Verhärtungen im Muskel kommt es aus verschiedenen Gründen. Diese sind auch nicht ganz voneinander zu trennen.
- Muskeln, die immer angespannt sind oder zu wenig bewegt werden, sind schlecht durchblutet
- Schlechte Durchblutung führt zu schlechter Versorgung der Muskulatur mit Sauerstoff und Nährstoffen
- Ungenügend Bewegung hat ebenfalls zur Folge, dass Abfallstoffe nicht abtransportiert werden
- All dies führt wiederum dazu, dass die Erholung und die Durchblutung weiter negativ beeinflusst wird. Und damit verstärkt sich das Ganze immer wieder.
Neben belastungsbedingten Ursachen führen auch psychisch belastende Situationen zu erhöhter Anspannung im Körper. Der dadurch konstant erhöhte Muskeltonus kann zu unangenehmen bis schmerzhaften Verspannungen führen.
Wie so oft – Bewegung hilft
Sind die Muskeln verhärtet, entsteht wie oben beschrieben ein Teufelskreis aus Schmerzen, Anspannung und Vermeidung von Bewegung, welcher die Probleme aufrecht hält. Bei Schmerzen erhöhen Muskeln automatisch ihren Tonus (Spannung). Diese führen zu Schmerzen und das wiederum verhindert den Abbau der Spannung. Um diese Spirale zu durchbrechen, hilft alles, was die Durchblutung erhöht und die Muskelfasern zur Änderung des Tonus zwingt. Hier einige Möglichkeiten und Methoden zur Reduktion des Muskeltonus und zur Förderung der Durchblutung:
- Massagen
- Wärme und Kälte Therapien
- Faszienrollen
- Bewegung
Insbesondere Bewegung ist hier das Wundermittel. Es hilft bereits, wenn die Aktivierung durch einfache Mobilisations- und Dehnungsübungen für die jeweilige Muskelgruppe und die dazugehörige Region ist. Bei Nackenschmerzen gilt es folgende Regionen im speziellen zu Dehnen und Mobilisieren
- Nacken
- Schultern
- Brust
Das heisst, es reicht nicht aus, nur den Nacken zu bearbeiten. Der gesamte Schultergürtel und die Brustmuskulatur muss ebenso miteinbezogen werden.
Vorbeugen ist besser als heilen
So alt wie dieses Zitat wohl ist, so viel Wahrheit steckt (immer noch) dahinter. Für den Nacken und Schulterbereich heisst das, dass sie viel öfters in ihrem natürlichen Bewegungsumfang gebraucht und bewegt werden sollten, als dies in einem normalen Arbeitsalltag geschieht. Im Normallfall sind Bürotischathleten im Bereich der Brust- und Halswirbelsäule sowie des Schultergürtels gänzlich immobil. Dies obwohl gerade diese Bereiche einen sehr hohen Bewegungsradius aufweisen. Sie können deutlich mehr als das, was bei der täglichen Arbeit am Laptop, Bürotisch oder an anderen Arbeitsplätzen gefordert ist.
Um den Problemen im Nacken vorzubeugen, braucht es allerdings keine Liegestützen in der Kaffeepause und auch keine Klimmzüge vor dem Online Meeting. Auch übertriebene Fitnessprogramme oder komplizierte Übungen für die Halsregion sind nicht notwendig. Einfach umsetzbare Tipps & Tricks reichen bereits aus:
- Immer wieder bewusst die Haltung wahrnehmen
- Schultern bewusst entspannen und nach hinten kreisen
- Den Kopf über der Wirbelsäule positionieren
- Sich regelmässig in alle Richtungen strecken
- Kopf und Hals auf die Seite neigen, nach oben und unten senken, bewusst nach links und rechts drehen
- Sorgen sie für eine ergonomisch eingerichteten Arbeitsplatz